Krankheiten Winterkefe
Vorkommende Krankheiten und Schädlinge bei Winterkefe mit akuten und vorbeugenden Maßnahmen.
Pflanzen-Gesundheit
Allgemein hängt die Gesundheit von Pflanzen von einer Reihe von Faktoren ab, wie einem aktiven Bodenleben, den zur Verfügung stehenden Nährstoffen, Kompost und Wasser, den kleinklimatischen Verhältnissen, die Pflege von Winterkefe inkl. Mulchen. Wichtige Unterstützung bieten Beipflanzungen und die Mischkultur. Siehe auch Anbau Winterkefe.
Beipflanzung
Rettich
(Ölrettich gegen Nematoden, nur resistente Sorten),
Senf
(gegen Nematoden, nur resistente Sorten),
Tagetes
(Tagetes patula gegen Nematoden)
Erbsenmehltau
Bei trockenem, warmem Wetter, im Frühsommer gefährdet. Blätter: mehlartiger Belag → graubraun, welken. Hülsen: bräunliche Sprenkel
akute Maßnahmen
- Knoblauchtee + Zwiebelschalen-Auszug spritzen
vorbeugende Maßnahmen
- befallene Pflanzenteile aussondern + zum Sondermüll
- weniger mit Stickstoff düngen
Erbsenwelke
Bei feuchtwarmem Wetter. Pflanze: gelblich-braun → welkt, unterer Bereich: braun-schwarz.
vorbeugende Maßnahmen
- 5 Jahre Ruhephase auf Beet
- befallene Pflanzenteile aussondern + zum Sondermüll
- tolerante Sorten anbauen
- nur bei trockenem Laub beernten
Erbsenwickler
Von Ende Mai – Mitte Juni, insbesondere trockenem + warmem Wetter. Eiablage auf unterer Blattseite → 1 cm lange grüngelbe Raupe frisst Kerne auf.
vorbeugende Maßnahmen
- 5 Jahre Ruhephase auf Beet
- Gemüseschutznetz
- Mischkultur mit Karotten + Ringelblume
- windige Lage
Nematoden
befallen Wurzeln, Laub verfärbt sich, Bildung von Wurzelgallen
akute Maßnahmen
- befallene Pflanzen beseitigen, nicht kompostieren
- mehrmonative Schwarzbrache (kein Anbau) für mehrere Monate
vorbeugende Maßnahmen
- Beiplanzung von Tagetes patula
- Fruchtfolge einhalten
- regelmäßig kompostieren, auf gesundes Bodenleben achten
- resistente Sorten verwenden
- Beipflanzung resistente Senf + Ölrettich
Wildschweine
Lieben Kartoffeln, Topinambur, Mais, Hülsenfrüchte, Getreide und diverse Feldfrüchte. Essen aber auch Schnecken, Engerlinge, Mäuse, Aas, Abfälle! Können Schweinepest, Schweinegrippe, Tollwut und Strahlenbelastung haben. In milden Winter Steigerung der Population um 300%! Keine natürlichen Feinde bei uns: Wolf, Luchs, Bär.
vorbeugende Maßnahmen
- Anbau: kein Mais direkt beim Wald, mind. 5 m breiter Streifen mit niedrigem Bewuchs
- Zaun: Elektrozaun in 20, 40 + 60 cm Höhe oder Zaun mit Betonsockel oder Zaun 40 - 50 cm tief eingegraben, mindestens 150 cm hoch! Tiere springen hoch und untergraben sonst den Zaun.
- organischer, flüssiger Stickstoff-Kali (NK) - Dünger
- biologisch hergestellter Elementarschwefel (Schwefal) flüssig
- akustisch: Schussgeräusche, lautes Radio, Pieptöne, Wildschweinrotte mit Zeitschaltuhr. Schnelle Gewöhnung, besser mit Kombination optischer Maßnahmen.
- optisch: Aluminiumstreifen, bläuliches Licht. Abstand 2-4 m auf 1/2 m Höhe über über den Acker. Schnelle Gewöhnung, daher Kombination mit akustischen Maßnahmen besser.
- Dufstoffe: Buttersäure, Menschenschweiß (Hukinol, Hukibomb) - extrem starker Geruch! Duftstoffe Bar + Wolf: Biotec Wildsperre, Granulat Wildgranix. Kornitol Rot, Porocol (Buttersäure + Menschenduft). Nach Regen Erneuerung notwendig, falls nicht regengeschützt.
- Fraßköder: abschreckende Wirkung nach Futteraufnahme. Repellowit, Repelan.
- Menschenhaare vom Frisör. Alle 14 Tage auf gesamte Fläche streuen. Schnelle Gewöhnung -> Kombination mit anderen Geruchsstoffen.
- Wildäsungsflächen sollen Tiere im Wald halten. Buchweizen, Ackerbohne, Schwarzhafer, Futterkohl, Raps, Erbsen, Süßlupinen, Fenchel. Soll früher erntereif sein als am Feld.
- Ablenkungsfütterung: Tiere möglichst lange mit Futtersuche im Wald beschäftigen -> großflächige (>1ha) + dünne Verstreuung, mehrere Anlagen mit Maiskörneer, Kartoffelstauden, angefaulte Kartoffeln.