Krankheiten Paradeiser
Vorkommende Krankheiten und Schädlinge bei Paradeiser mit akuten und vorbeugenden Maßnahmen.
Pflanzen-Gesundheit
Allgemein hängt die Gesundheit von Pflanzen von einer Reihe von Faktoren ab, wie einem aktiven Bodenleben, den zur Verfügung stehenden Nährstoffen, Kompost und Wasser, den kleinklimatischen Verhältnissen, die Pflege von Paradeiser inkl. Mulchen. Wichtige Unterstützung bieten Beipflanzungen und die Mischkultur. Siehe auch Anbau Paradeiser.
Beipflanzung
Basilikum
(gegen Weiße Fliege),
Beifuß
(gegen Erdäpfelkäfer),
Grünkohl
(gegen Blattfleckenkrankheit),
Holler
(gegen Erdäpfelkäfer),
Knoblauch
(gegen Pilzerkrankungen
),
Kopfkohl
(gegen Blattfleckenkrankheit),
Koriander
(gegen Erdäpfelkäfer),
Löwenzahn
(gegen Erdäpfelkäfer),
Merrettich
(gegen Erdäpfelkäfer),
Paradeiser
(gegen Erdäpfelkäfer),
Rainfarn
(gegen Erdäpfelkäfer),
Ringelblumen
(gegen Nematoden (Wurzelälchen), erhöht den Ernteertrag, fördert die Bodengesundheit),
Stechapfel
(gegen Erdäpfelkäfer),
Tagetes
(gegen Weiße Fliege)
Bakterienwelke
Der gestreifte Gurkenkäfer verbreitet Bakterien. Schnitt durch Stamm und Drücken beider Enden führt zu klebrigem Austritt. Braune Blätter.
vorbeugende Maßnahmen
Blütenendfäule
Eher bei länglichen Sorten und großen Fleischparadeisern. Zuerst glasiger → brauner Fleck auf Fruchtunterseite. Kalziummangel. Wegschneiden, Rest essbar.
akute Maßnahmen
- Urgesteinsmehl (auch normaler Gartenkalk oder Calcium-Tablette auflösen möglich) düngen
- Hacken ermöglicht bessere Aufnahme von Calzium.
Dürrfleckenkrankheit
Alternaria genannt. Pilzerkrankung, zählt zu Schwärzepilzen. Konzentrische Ringe an Blättern.
vorbeugende Maßnahmen
- Schwächung durch Austrocknung, leichte Böden, Nährstoffmangel vorbeugen, Blattläuse vermeiden
- robuste Sorten gegen Alternaria auswählen
- ausgereifte Knollen bei trockenem Boden ernten
- Haut sollte nicht beschädigt sein, sonst sofort aufbrauchen
- aussortierte Knollen nicht auf Feld lassen
- gute Luftzirkulation
- Kupferhydroxid mit eingeschränkter Menge im ökologischen Anbau zugelassen
Echter Mehltau
mehliger, weißer Belag auf Blättern, werden braun, fallen ab
eher gegen Saisonende
akute Maßnahmen
- befallene Pflanzen eher nicht kompostieren
- bei Ende der Vegetationsperiode keine Maßnahmen notwendig
- Spritzen mit verdünnter Milch, verdünnten Apfelessig → verändert PH-Wert und erschwert Pilzwachstum. Regelmäßig anwenden.
- Pflanzen ausdünnen -> Blätter trocknen leichter
- Schachtelhalm- und Rainfarntee, Joghurt in Wasser verdünnt, Knoblauch mit Zwiebeljauche sprühen
- ätherisches Knoblauchöl: 20 Tropfen + 1 l Wasser + 5 Tropen Spülmittel oder erbsengroße Schmierseife + 1 TL feine Tonerde)
- Spritzen mit Kernseife/Pflanzenöl, Milch, Soda, 1:5 mit Wasser verdünnen. Regelmäßig anwenden.
- Spritzen mit Backpulver vermischt mit Pflanzenöl. Regelmäßig anwenden.
vorbeugende Maßnahmen
- Brennesseljauche statt Stickstoffdüngung, Ackerschachtelhalm, Gesteinsmehl streuen, Neem
- lüften bei Vliesabdeckung / Glashaus
- tolerante Sorten anbauen
- während Wachstumsphase Wurzeln mit Gemisch aus viel Wasser mit Gesteinsmehl + reifen Kompost giessen
- mehr Abstand beim Pflanzen lassen -> Blätter trocknen leichter
- Knoblauchbrühe ins Giesswasser oder verdünnt sprühen
- Giessen am Boden
Krautfäule / Knollenfäule
Pilz. Braune Flecken wandern von Blatträndern hinein. Blatt-Innenseite: weißer Pilzrasen. Blätter braungrau, sterben ab. Stengel: braune Flecken → schwarz → knicken um. Knollen: graue Flecken, Fleisch dunkel → ungenießbar, matschig.
akute Maßnahmen
- Pflanzen ziehen und auf Sondermüll, Knollen 2 – 3 Wochen noch im Boden belassen
- ähterisches Thymian-Öl: 20 Tropfen äth. Öl + 1 l Wasser + 5 Tropen Spülmittel oder erbsengroße Schmierseife + 1 TL feine Tonerde)
vorbeugende Maßnahmen
- Zwiebelschalenjauche alle 2-3 Wochen sprühen. 20g Zwiebelschalen 5 Tage in 1 l stehen lassen. 3-5x mit Wasser verdünnen.
- nicht überdüngen, nicht mit Stickstoff. Besser Brennesseljauche.
- Nur wenn ausgegeizt wird: Hefe in Boden bei Pflanzung einarbeiten. Damit werden Schnittstellen besetzt und wird Knollenfäule damit hintangehalten.
- homöopathisch in hoher Dosierung Psorinum: wöchentlich Stoß mit Spritze auf Pflanze und Boden während der ganzen Saison (Reduktion um 70 %)
- Kupferspritzungen
- Paradeiser durch offene Überdachung oder Folienhäuser schützt, Gewächshaus hat jedoch hohe Luftfeuchtigkeit. Tomatenhauben führen zu hoher Luftfeuchtigkeit.